Haushaltsabfälle als Element für den 3D-Druck

Der moderne 3D-Druck ist in vielen Branchen kaum noch wegzudenken. Allerdings steigt auch die Zahl der nutzbaren Elemente für den 3D-Druck beinahe täglich an. Um jedoch sowohl die Flexibilität zu erhöhen als auch die Ressourcen optimal zu nutzen, haben Studenten der Universität von Calgary in Kanada begonnen zu diesem Thema zu forschen. Gemeinsam mit der NASA haben sie ein neues und innovatives Verfahren entwickelt. Der 3D-Druck mit menschlichem Abfall.

Arbeit mit dem genehmigten Rezept der NASA
Grundlage für die Forschung der Studenten war zunächst einmal das genehmigte Rezept der NASA für simulierte menschliche Abfälle. Zu diesen Abfällen zählen unter anderem Hefen, Erdnussöl, Zellulose und andere weit verbreitete Elemente. Im Verlauf der Forschungsarbeiten gelang es den Studenten aus den vorhandenen Abfällen einen Biokunststoff zu entwickelt, welcher in der Lage ist, in einem 3D-Drucker eingesetzt zu werden. Dabei greifen die Studenten auf manipulierte Bakterien zurück, welche die menschlichen Abfälle nach und nach in Polyhydroxybutyratplastik umwandeln. Nach einigen Tagen Ruhezeit werden die flüchtigen Fettsäuren mittels Filtration und mittels Zentrifugen extrahiert und durch Fermentierung umgewandelt.

Das Ziel liegt im All
Selbstverständlich wurde dieses Verfahren zunächst mit Blick auf die Raumfahrt entwickelt und kann dazu beitragen das längere Überleben im All zu vereinfachen und zu optimieren. Doch wie so oft werden die Entwicklungen in der Regel schnell in den Alltag auf der Erde übernommen. Wenn sich dieses Verfahren und die somit erzeugten Kunststoffe etablieren und beweisen können, so gibt es keinen Grund in Zukunft auf dieses Verfahren zu verzichten. So könnten wir nicht nur einen großen Teil unseres menschlichen Abfalls auf der Erde sinnvoll verwenden, sondern auch die dafür notwendigen Geldmittel deutlich reduzieren. Wie viele andere Technologien auch, muss sich diese Technik zunächst einmal in vielen Tests beweisen, doch bisher spricht nur wenig dagegen. 

Es kann also durchaus in Zukunft der Fall sein, dass Sie Ihre im 3D-Verfahren hergestellten Werkzeuge und Verpackungsmittel im Grunde genommen aus menschlichem Abfall produzieren. In jedem Fall ist diese Entwicklung äußerst positiv zu betrachten und es ist zu hoffen, dass dieses Verfahren auch im größeren Umfang zu überzeugen weiß.